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Treffpunkte in Zeiten von Social Distancing – Videoanrufdienste im Vergleich

Die Bedeutung von Videokonferenzen in der heutigen Geschäftswelt:

Videokonferenzen und -anrufe sind heute weder aus dem Geschäftsalltag noch aus der Projektarbeit wegzudenken. Ob ein Teammeeting während eines Praktikums, ein digitales Projekttreffen für ein Seminar an der Uni oder eine virtuelle Zusammenkunft mit Freunden und Familie – früher oder später und gerade in der Corona-Situation findet man sich selbst in einem Videocall wieder. In Zeiten von Social Distancing kommt Videoanrufdiensten eine besondere Rolle zu.

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die Telefonate mit mehreren Teilnehmenden über das Internet (sog. voice over internet protocol Dienste) ermöglichen. Zu den wahrscheinlich bekanntesten Videoanrufdiensten zählen dabei Skype (2003), Cisco Webex Meetings (1995) und Zoom (2011). Einige Videochatdienste wie Teamspeak (2002) und Discord (2015) finden besonders in der Gaming-Szene Anwendung.

Die meisten Videokonferenz-Tools haben weitgehend die gleichen Basisfunktionen. So sind sie mit den gängigen Betriebssystemen (Windows, iOS, Android) kompatibel und können auch ohne Registrierung über den eigenen Browser benutzt werden. Lediglich der Gastgeber bzw. Moderator benötigt einen Account. Zudem verfügen diese Dienste in der Regel über eine kostenlose Version. Wer besondere Features im Rahmen der Vollversion nutzen möchte, kann häufig zur kostenpflichtigen Vollversion greifen. Diese bieten neben zusätzlichen Funktionen mehrere virtuelle Besprechungsräume, eine höhere Teilnehmerkapazität und zusätzlichen Speicherplatz.

Da die Free-Version für Studierende im Alltag in der Regel voll und ganz ausreicht, betrachten wir in diesem Beitrag die kostenlosen Versionen der folgenden vier Videoanrufdiensten: Skype, Zoom, Cisco Webex Meetings und Discord. Dabei geben wir euch einen Überblick über die besonderen Merkmale der einzelnen Dienste für die Nutzung mit mehreren Personen und zeigen auf, wo die größten Unterscheide dabei liegen.

Welcher Videodienst kann für Sie der richtige sein?

 

Skype, 2011 von Microsoft aufgekauft, ist wohl der bekannteste Video-Messenger-Dienst. 2017 hat Skype angekündigt, dass die speziell für Unternehmen entwickelte Anwendung Skype for Business durch Microsoft Teams abgelöst werden soll. 2017 lag die Anzahl der weltweit registrierten Skype-Nutzer bei über 1,3 Milliarden (Trefis, 2018).

Bei einem Skype-Meeting können bis zu 50 Personen teilnehmen, wobei es keine zeitliche Einschränkung bei der Länge der Anrufe gibt. Auch ist es Nutzern möglich, beliebig viele Chats und Gruppen zu pflegen, wobei dies deutlich einfacher gelingt, wenn eine Kontaktanfrage zuvor versendet und angenommen wurde.

Der vielleicht größte Vorteil von Skype ist, dass er, verglichen mit den drei anderen Videoanrufdiensten am weitesten verbreitet ist. Besitzt jemand kein eigenes Konto, ist eine Einladung über einen Link möglich. Eine Schwachstelle von Skype besteht in der Ton- und Bildqualität, die durch Rauschen und Verzögerungen beeinträchtigt wird.

Einen relativ jungen Konkurrenten von Skype stellt Zoom dar. Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie sind die Nutzerzahlen des Dienstes regelrecht explodiert. Während die Anzahl der täglichen Nutzer vor dem Ausbruch des Coronavirus bei maximal 10 Millionen lag, stieg diese bis März 2020 auf 200 Millionen.

Die leichte Bedienbarkeit und die Tatsache, dass eine Registrierung nicht erforderlich ist, sind zwei zentrale Aspekte, die zur Beliebtheit von Zoom beitragen. Zudem sorgt die HD-Sprach- und Videowiedergabe für bessere Qualität als bei Skype. Genau wie bei den anderen Diensten kann der Bildschirm auch bei Zoom übertragen werden (Desktop-Sharing). Dabei kann der Nutzer selbst entscheiden, ob der gesamte Bildschirm oder ein bestimmter Tab freigegeben werden soll. Insgesamt können bis zu 100 Personen an einem Meeting teilnehmen.

Die Free-Version von Zoom beinhaltet einige neue Funktionen, die sich beispielsweise bei größeren Gruppen und bei der Projektarbeit nützlich erweisen. So können bei Zoom durch die Auswahl der Rasteransicht bis zu 49 Personen gleichzeitig angezeigt werden. Da bei Skype diese Zahl auf vier beschränkt ist, ist diese Funktion besonders bei Meetings mit vielen Teilnehmenden hilfreich. Zudem lassen sich die Personen sowohl manuell als auch durch einen Algorithmus unterstützt in Gruppen aufteilen und wieder zusammenfügen. Ein weiteres Feature ist die toolbasierte Planung von Meetings im Voraus.

Verglichen mit den drei anderen Videodiensten weist Zoom einen entscheidenden Nachteil auf: Wenn die gastgebende Person die kostenfreie Version nutzt, sind Videoanrufe auf 40 Minuten beschränkt. Bei der Premium-Version ist das Zeitlimit aufgehoben. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass Zoom in den letzten Monaten vermehrt durch Schlagzeilen über mangelnden Datenschutz und Sicherheitslücken aufgefallen ist. Das Unternehmen hat vor Kurzem angekündigt, diese Probleme schnellstmöglich zu beheben.

Auch die Nutzung des Videoanrufdienstes Cisco Webex Meetings ist während der Corona-Pandemie deutlich angestiegen: Im März wurden über 14 Milliarden und damit mehr als doppelt so viele Meeting-Minuten wie ein Monat zuvor bereitgestellt, so Ciscos CEO Chuck Robbins im April 2020. Allein an einem einzigen Tag im März wurden 4,2 Millionen Meetings gehalten. Das entspricht mehr als doppelt so viel wie an einem Spitzentag vor der Pandemie.

Genau wie bei Zoom können auch bei Cisco Webex Meetings bis zu 100 Personen an einem Meeting teilnehmen. Bei der Rasteransicht werden bis zu 16 Personen gleichzeitig abgebildet. Außerdem reicht es auch hier, wenn der Gastgeber registriert ist. Alle weiteren Personen können über einen privaten Link am Meeting teilnehmen. Die sprechende Person wird bei ebenfalls gekennzeichnet.

Ein Vorteil von Cisco Webex Meetings ist, dass im Gegensatz zu Skype und Zoom eine Weitergabe von Rechten möglich ist. So kann der Gastgeber einem Teilnehmenden erlauben, die Präsentation weiterzuführen oder die Steuerung am eigenen Bildschirm zu übernehmen.

Obwohl die Grundfunktionen wie Chat, Bildschirmübertragung oder Videoanruf schnell erkennbar sind, gibt es Features (bspw. Erstellung von Umfragen), die zwar in der Free-Version enthalten, jedoch nur schwer aufzufinden sind. Die Bedienbarkeit von Zoom und Discord gestaltet sich dabei einfacher.

Von diesen vier Diensten ist Discord vermutlich derjenige, der am wenigsten bekannt ist. Ursprünglich für die Gaming-Szene entwickelt, eignet sich diese Anwendung durchaus auch für professionelle Videokonferenzen und für den Video-Chat mit Freunden. Dabei kann ein Meetingraum schnell und einfach angelegt werden. Weitere Teilnehmende lassen sich wie bei Zoom und Cisco Webex Meeting über einen privaten Link einladen. Allerdings können nur die Personen eine Bildschirmübertragung empfangen, die sich bei Discord registriert haben.

Hervorzuheben bei Discord ist die sehr gute Sprach- und Tonqualität. Hintergrundgeräusche, die ein Gespräch bei Skype stören, werden verstärkt ausgeblendet und die sprechende Person ist klarer und deutlicher zu verstehen. Darüber hinaus kann der Host verschiedene Rollen vergeben, die beispielsweise das Einladen von neuen oder Entfernen von bisherigen Teilnehmenden ermöglichen.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass alle vier Dienste Alleinstellungsmerkmale aufweisen, die für oder gegen eine Nutzung sprechen. So eignet sich Skype besonders für Personen, die sich nur ungern bei anderen Diensten registrieren oder auf andere Tools ausweichen möchten. Die Ton- und Bildqualität ist zwar nicht grandios, aber immerhin ausreichend. Zoom glänzt durch leichte Bedienbarkeit sowie durch bessere Qualität als bei Skype. Die höchste Audio- und Videoqualität weist allerdings Discord auf, wenngleich sich dieser Dienst als Gamer-Tool noch nicht weiträumig verbreiten konnte. Sowohl Cisco Webex Meetings als auch Zoom verfügen über einige hilfreiche Funktionen, die besonders die Projektarbeit erleichtern. Bei der privaten Nutzung werden diese jedoch vermutlich nur bedingt Anwendung finden. Möchte man sich regelmäßig mit den gleichen Personen online treffen und dabei nicht auf Ton- und Bildqualität verzichten, ist Discord die richtige Wahl. Legt man weniger Wert auf Audio und Bild, reicht auch Skype für den Alltag aus.

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