Was bedeutet Crowdfunding?
Heutzutage muss man clever sein, was die Finanzierung seines Unternehmens angeht. Deswegen entstehen auch immer neue Ideen und Anregungen, wie dies funktionieren kann. Eine davon ist das Crowdfunding.
Zuallererst wollen wir das Wort Crowdfunding einmal aufschlüsseln und zwar in „crowd“, was „Menge oder Masse“ bedeutet und „funding“, was mit „Finanzierung“ übersetzt wird. Daraus lässt sich ableiten, dass es sich beim Crowdfunding um eine Finanzierung durch eine breite Masse handelt.
Doch wer ist diese Masse und warum hilft sie bei der Finanzierung?
Finanzieren kann jeder, der Interesse an dem Projekt hat, Neues vorantreiben oder eine Investition tätigen möchte. Mit der Finanzierung durch andere, die jeder einen Teil zu dem benötigten Betrag beitragen, lassen sich neue Geschäftsideen (meist aus Nischenbranchen jedoch nicht immer) verwirklichen.
Die Leute, die bei der Finanzierung helfen, haben auch einen Eigennutz aus der Finanzierung, da sie eine Gegenleistung erhalten, die verschiedene Formen annehmen kann. So kann diese Gegenleistung Rechte, Geld oder Sachleistungen beinhalten, muss allerdings immer einen monetarisierbaren Wert haben.
Wie ist der Ablauf einer Crowdfunding-Kampagne?
Zuerst wird eine Mindestkapitalmenge festgelegt, die durch die Masse finanziert werden muss. Als Nächstes veröffentlicht der Geldnehmer eine offene Ausschreibung auf einer Plattform im Internet, die sich an jeden geschäftsfähigen Internetnutzer richtet, ohne bestimmte Merkmale zu erfordern. Nun können sich interessierte Geldgeber melden und spenden und somit ihren Anteil zur Mindestkapitalmenge beitragen. Im Gegenzug dazu erhalten sie die vorhin erwähnte Gegenleistung. Außerdem ist zu erwähnen, dass die gegebenen Gelder zweckgebunden sind und nicht zweckentfremdet werden dürfen.
Welche Varianten von Crowdfunding gibt es?
Es gibt vier verschiedene Varianten:
- Donation-Based Crowdfunding (Crowddonation)
- Reward-Based Crowdfunding
- Lending-Based Crowdfunding (Crowdlending)
- Equity-Based Crowdfunding (Crowdinvesting)
Die vier Varianten kurz erklärt
Donation- based Crowdfunding
- Einfachste Form des Crowdfunding, da keine Gegenleistung erwartet wird, sondern das Geld als Spende gegeben wird (Crowddonation –“donation” = Spende)
- Devise: “Gutes tun durch finanzielle Hilfe”, meist unterstützt diese Art der Finanzierung Vereine oder Projekte mit einem guten Zweck
Reward-Based Crowdfunding
- Geldgeber erhält im Gegenzug zum Investment ein Goodie als Dankeschön oder ein Prototyp
- Häufig bei Kreativ-Projekten und bei der Produktion von Filmen und Dokumentationen genutzt
- Oft folgt aus der ersten erfolgreichen Idee ein Start-Up Unternehmen, was von der Masse mitfinanziert wurde
Lending-Based Crowdfunding
- “Crowdlending”, da Geldgeber für ihr eingesetztes Kapital einen Prozentsatz an Verzinsung erhalten
- Geldbeiträge der Masse stellen somit einen “Kredit” für das Unternehmen dar
- Zwischen Privatpersonen (“Peer-to-peer-lending”) und zwischen Privatpersonen und Unternehmen (“peer-to-business-lending”) kann Crowdlending erfolgen
Equity-based Crowdfunding
- “Crowdinvesting”, da es ein Investment mit finanzieller Gegenleistung ist
- Meist erwerben Geldgeber Beteiligungen am Unternehmen und profitieren von deren jährlichen Gewinn
- Oft Start-Up Finanzierung
Ein erfolgreiches Beispiel:
Das junge Start-Up Unternehmen Kickstarter ist gleichzeitig eine US-amerikanische Crowdfunding Plattform, auf der Künstler und Erfinder aus den USA, Kanada, Deutschland und dem Vereinigten Königreich der breiten Masse an Internetnutzern ihre Ideen präsentieren und somit von ihnen finanziert werden können. Dabei läuft alles nach dem oben vorgestellten Prinzip ab: sowohl diejenigen, die ein Projekt ins Leben rufen wollen, als auch mögliche Geldgeber müssen auf der Seite registriert sein. Die vorher festgelegte Summe, die durch Spenden erreicht werden soll, muss innerhalb einer bestimmten Frist zusammenkommen, sonst gilt das Projekt als gescheitert und wird von der Plattform genommen.